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Kunst mal anders

Menschen mit psychischen Erkrankungen stellen ihre Werke im Beginenhof aus

„Kunst mal anders“ – unter diesem Titel stellen Künstlerinnen und Künstler aus dem Haus Esmarchstraße, einer Einrichtung des Diakoniewerks Essen für Menschen mit einer psychischen Erkankung, bis zum 30. September im Beginenhof in Rüttenscheid ihre Werke aus. Für viele von ihnen ist es das erste Mal, dass sie eigene Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren.

Mut zu haben und sich etwas zuzutrauen, ist das Leitmotiv der Ausstellung. „Kunst heißt immer, inneren Zuständen nach außen hin sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Darin unterscheidet sich Kunst von Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht von anderer Kunst", erzählte Einrichtungsleiterin Susanne Richter bei der Vernissage. Initialzündung für die Präsentation war die gemeinsame Gestaltung einer Tür für die bundesweite Diakonie-Aktion „Türen öffnen - Gerechtigkeit leben“ zum 500. Jahrestag der Reformation im vergangenen Jahr. „Das hat alle so begeistert, dass wir daraus ganz viel Schwung mitgenommen haben“, blickt Carina Weiß zurück. Die Ergotherapeutin leitet die tagesstrukturierenden Angebote im Haus, an denen sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Menschen, die in ihrer eigenen Wohnung betreut werden, teilnehmen.

Der Schwung ist in zwei Projekte der Kunstgruppe von Ulla Steinwachs geflossen: Tulpen und Tüten, die nun im Café des Beginenhofs zu sehen sind. Außerdem werden flächige Arbeiten aus der Kreativgruppe von Lisa Lambrecht-Wagenitz, einer Objektdesignerin, gezeigt. Was für sie daran das Schönste ist? Wenn sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trauen, etwas von sich preiszugeben und plötzlich merken, welche unentdeckten Talente in ihnen geschlummert haben. Und wie schön es ist, sich selbst etwas zuzutrauen. So, wie es Gisela Baeumer bei der Vernissage ausdrückte: „Psychisch kranke Menschen sind nicht böse, viele haben Angst, manche wollen zarte Feen sein." Eine Tüte Menschlichkeit - hat sie darum für sich die Ausstellung benannt.

Wer möchte, kann die ausgestellten Werke auch käuflich erwerben. Bis zum 30. September können sie dienstags und donnerstags von 12 Uhr bis 13.30 Uhr oder nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 0201 714512 im Café Machwatt des Beginenhofs, Goethestraße 63-65, besichtigt werden.

 

 

 

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