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Manfred Rekowski: Abendliches Vorlesen vermittelte Geborgenheit

Präses kam zur Vorlesestunde nach Bedingrade

Und wo sind die Hasen? Das war eine wichtige Frage beim Vorlesetag mit Manfred Rekowski. Hatte Noah sie etwa vergessen? Das konnte doch nicht sein, denn dann wären sie ja ausgestorben! Flamingos und Giraffen, auch zwei Schnecken - alle da, nur die Hasen fehlen noch. Vielleicht waren sie ja noch in ihrem Bau unter der Erde? Mucksmäuschenstill lauschten zwölf Vorschulkinder aus der Evangelischen Kindertagesstätte am Brausewindhang dem rheinischen Präses, der zur Vorlesestunde in die Bücherei der Kirchengemeinde Bedingrade-Schönebeck gekommen war.

Außer der Erzählung über die große Sintflut und einem Abschnitt aus der Schöpfungsgeschichte las der Präses seine Lieblingsgeschichte aus der Bibel vor: „Die Heilung des Gelähmten“ – eine berührende Geschichte über die Kraft der Freundschaft und die Zusage, dass Gott es gut mit uns meint und unser Leben trotz manch schwerer Tage weitergeht. „Ich habe das Vorlesen abends in der Familie als etwas sehr Schönes erlebt. Es vermittelte Geborgenheit und Nähe und war für mich immer auch eine Rückzugsmöglichkeit“, erinnerte sich Manfred Rekowski. Natürlich wird der Theologe, der vor kurzem Großvater geworden ist, seiner kleinen Enkelin später einmal selbst vorlesen.

Dass das Vorlesen in den kommenden Generationen nicht verschwindet, ist das Anliegen des bundesweiten Vorlesetag, einer gemeinsamen Initiative der Wochenzeitung DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Sie soll Begeisterung für das Lesen und Vorlesen wecken und Kinder bereits früh mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt bringen. Für die Vorschulkinder hatte der Präses deshalb auch je ein Buchgeschenk im Gepäck, das Lust zum selbstständigen Lesen machen soll. In einem Stoffbeutel, der auch als Rucksack getragen werden kann, fanden sie das Kinderbuch „Gott gab uns Atem“.

Organisiert wurde die Vorlesestunde von der Büchereifachstelle der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Am Vorlesetag beteiligten sind mehr als zwanzig evangelische Büchereien im Gebiet der rheinischen Kirche mit eigenen Veranstaltungen“, berichtet Helga Schwarze, Leiterin der Büchereifachstelle. Präses Manfred Rekowski würdigte das Engagement der Gemeindebüchereien: „Unsere Kirche hat einen Bildungsauftrag, den wir sehr ernst nehmen. Die Büchereien sind ein wichtiger Baustein unserer Bildungsangebote.“ Zumal die Geschichte des Christentums ohne die biblische Erzähl- und Vorlesetradition gar nicht denkbar sei. Das Bild mit den Hasenohren hat Helga Schwarze am Ende übrigens doch noch entdeckt – auch die Hasen hatten also ihren Platz auf der Arche gefunden, zur Freude aller anwesenden kleinen und großen Lesefreunde.

Stichwort: Gemeindebücherei

Die öffentliche Bücherei der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Bedingrade-Schönebeck bietet allen Bürgerinnen und Bürgern Bücher und audiovisuelle Medien zur Ausleihe an: Erwachsene finden hier Romane, Krimis, Biographien und Sachbücher; jüngere Menschen können in einem breiten Angebot an Bilderbüchern, Kinder- und Sachbüchern, Jugendliteratur, CDs, Filmen und englischsprachiger Literatur für Leseanfänger stöbern. Die Öffnungszeiten sind dienstags von 17 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 12.30 Uhr. Adresse: Evangelische öffentliche Bücherei im Lutherhaus, Bandstraße 35, 45359 Essen-Bedingrade.

Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Arend

 

 

 

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