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Suche nach Heimat in flüchtigen Zeiten

Heribert Prantl sprach beim Neujahrsempfang des Kirchenkreises

Mit einem Neujahrsempfang hat die Evangelische Kirche in Essen das neue Kirchenjahr begrüßt. Den Vortrag hielt der Journalist und Autor Heribert Prantl über das biblische Wort "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" aus Psalm 31, ein „biblisches Entängstigungsprogramm“. Und darüber, was wir gegen Hass und Gewalt tun können – nach Heimat suchen zum Beispiel. Die finden wir aber eher nicht in der nostalgischen Rückschau und durch die Abwehr alles Fremden, sondern dort, wo uns eine gute Politik Halt gibt - wo bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist und die Verschuldung sinkt, gerechte Handelsbeziehungen herrschen und die Renten auskömmlich sind.

„Die beste Heimatpolitik ist eine gute Sozialpolitik.“ – „Weihnachten ist, wenn soziale Gerechtigkeit zum Leitmotiv der Politik wird.“ - "Den Stall von Bethlehem sollten wir heute lieber in den Ankerzentren für Flüchtlinge suchen." Fazit: Manchmal trifft einer den Ton und findet die richtigen Worte, klar und ermutigend – so empfanden es viele Gäste heute. Christian Kromberg überbrachte die Grüße der Stadt Essen, Stadtdechant Jürgen Schmidt sprach für die Katholische Stadtkirche. Die Begrüßung und Moderation lagen in den Händen von Superintendentin Marion Greve und Skriba Heiner Mausehund; für die musikalische Gestaltung sorgten Kreiskantor Thomas Rudolph (Klavier) und Melanie Werner (Klarinette).

Zur Person: Heribert Prantl

Heribert Prantl hat Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie studiert und parallel dazu eine journalistische Ausbildung absolviert. Nach der Promotion zu einem Thema aus dem Urheber- und Medienrecht arbeitete er zunächst als Richter, Staatsanwalt und Justizpressesprecher. Von 1988 an war er Leitender Redakteur und Leitartikler bei der Süddeutschen Zeitung. 25 Jahre lang leitete er das Ressort Innenpolitik, seit Anfang des Jahres ist er Chef der neugeschaffenen Redaktion Meinung. Der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung gehört er seit 2011 an.

Heribert Prantl ist Honorarprofessor für Rechtswissenschaft an der Universität Bielefeld und Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Erlangen. Letzte Buchveröffentlichungen: Gebrauchsanweisung für Populisten (2017). Die Kraft der Hoffnung. Denkanstöße in schwierigen Zeiten (2017). Trotz alledem: Europa muss man einfach lieben (2016).

Foto: Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth

 

 

 

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