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Evangelische Kirche in Essen unterstützt KlimaEntscheid

Kirchenkreis will Unterschriften für Bürgerbegehren sammeln

Die Evangelische Kirche in Essen unterstützt den „KlimaEntscheid“: Wie Superintendentin Marion Greve den Initiatoren mitteilte, habe der Kreissynodalvorstand, das Leitungsgremium des Kirchenkreises Essen, einer entsprechenden Beschlussvorlage auf seiner letzten Sitzung „mit aller Deutlichkeit“ zugestimmt.

„Sollte es zu einer Unterschriftenaktion für das Bürgerbegehren ‚Essen klimaneutral 2030‘ kommen, werden wir gerne am Haus der Evangelischen Kirche in der Innenstadt und in der Marktkirche Sammellisten für Unterschriften aufstellen und unsere Gemeinden entsprechend informieren“, heißt es in dem Schreiben der Superintendentin. Die Entscheidung des Kreissynodalvorstandes entspreche dem Auftrag der Kirche, sich mit aller Kraft für die Bewahrung von Gottes guter Schöpfung einzusetzen.

Zuvor hatte sich bereits der Beirat für Umweltfragen des Kirchenkreises dafür ausgesprochen, sich dem KlimaEntscheid Essen anzuschließen. „Seit Jahrzehnten ist gegen die drohende Klimakrise nur wenig getan worden“, sagte der Vorsitzende des Beirats, Günther Schlegelmilch aus der Kirchengemeinde Essen-Heisingen. „Der Klimaentscheid zeigt, dass mit mutigem und entschiedenem Handeln die Erderwärmung in den kommenden zehn Jahren auf 1,5 Grad noch rechtzeitig begrenzt werden kann."

Die Bürgerinitiative KlimaEntscheid Essen hat am 9. September bei der Stadt Essen ein Bürgerbegehren mit dem Ziel eingereicht, einen Beschluss des Stadtrates vom 26. August zu revidieren. Der Beschluss sieht vor, die vom Pariser Klimaabkommen bis zum Jahr 2030 geforderte „Klimaneutralität“ erst bis zum Jahr 2050 mit entsprechenden Maßnahmen anzustreben. Durch das Bürgerbegehren „Essen klimaneutral 2030” solle die Stadt Essen dazu bewegt werden, innerhalb von sechs bis zwölf Monaten einen Klimaaktionsplan mit einem Handlungsprogramm zur Erreichung echter Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 zu erstellen und die am 26. August beschlossenen Klimaziele entsprechend zu korrigieren, erklärte die Initiative in einer Pressemitteilung.

Dass die Klimaneutralität in der Stadt Essen auch bereits bis zum Jahr 2030 möglich sei, zeige der „KlimaStadtPlan“ der Bürgerinitiative, heißt es darin weiter. „Die Zusammenstellung rechnet vor, in welchen Sektoren die Hebel für erforderliche CO2e-Einsparung liegen und dass diese unterm Strich Kosten spart. Demnach übertreffen die Kosten für durch weitere Erhitzung ausgelöste Schäden an Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur die zu erwartenden Investitionen.“ Der KlimaStadtPlan berechne diese sogenannten Klimaschadenskosten mit 31 Milliarden Euro, den Investitionsanteil der Stadt Essen für Klimaneutralität 2030 dagegen mit lediglich 4,1 Milliarden Euro; zudem würden über 35.000 Arbeitsplätze entstehen.

„Gerade jetzt macht Klimaschutz ökonomisch hochgradig Sinn. Inkonsequenter Klimaschutz lässt die Effekte verpuffen und hat Ressourcenverschwendung zur Folge. Mit unserem KlimaStadtPlan skizzieren wir Handlungsempfehlungen, mit unserem Bürgerbegehren wollen wir die Politik bei deren Umsetzung unterstützen. Diese Jahrhundertaufgabe können wir nur gemeinsam bewältigen.” Als Unterstützer konnten außer der Evangelischen Kirche in Essen bereits die Organisationen NABU/NAJU Essen, Parents for Future Essen, Scientists4Future Rhein/Ruhr sowie Transition Town gewonnen werden; weitere Kooperationsgespräche laufen. „Was sich gemeinsam schaffen lässt, zeigt der Blick in die Nachbarstadt Münster: Dort wurde die Zielmarke 2030 bereits beschlossen.“

STICHWORT: KLIMAENTSCHEID ESSEN

Der KlimaEntscheid Essen versteht sich als Antwort Essener Bürger auf eine unzureichende Klimapolitik. Ziel der Initiative ist Klimaneutralität bis 2030, um die Erderwärmung auf ein noch erträgliches Maß zu begrenzen. Initiiert wurde das Vorhaben von der Dachorganisation „GermanZero“, die an der Entwicklung und Umsetzung eines 1,5-Grad Gesetzespakets auf Bundesebene arbeitet. Bürgerbegehren wie „Essen klimaneutral 2030“ in deutschen Städten sind Teil der Strategie, um ein breites Bewusstsein für die Notwendigkeit mutiger Klimapolitik zu schärfen. Der KlimaStadtPlan für Essen wurde durch „GermanZero“ in Zusammenarbeit mit Experten aus Klimaschutz und Kommunalpolitik erstellt. Internet: Für Essen klimaentscheid-essen.de, bundesweit germanzero.de.

Titelbild: www.klimaentscheid-essen.de

 

 

 

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