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32 Jahre lang mit Kopf, Herz, Hand und Fuß für die Gemeinde

Pfarrehepaar wird verabschiedet

Vor über 32 Jahren, am 25. September 1988, wurden Pfarrerin Ulrike Schreiner-Menzemer und Pfarrer Bernhard Menzemer in ihre gemeinsame Pfarrstelle im Bezirk Matthäuskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim eingeführt. Am 24. Januar wurde das Ehepaar von Pfarrerin Monika Elsner, stellvertretende Skriba des Kirchenkreises Essen, aus dem aktiven Dienst entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen konnte der Abschiedsgottesdienst nicht in Präsenz gefeiert werden, wurde aber im YouTube-Kanal der Kirchengemeinde als Livestream übertragen. Die Gemeinde bittet alle, die sich gerne persönlich von Ulrike Schreiner Menzemer und Bernhard Menzemer verabschiedet hätten, um Verständnis. Auf der Seite gemeinde-borbeck-vogelheim.de besteht weiter die Möglichkeit, einen persönlichen Gruß in ein digitales Gästebuch einzutragen.

Ihr ganzes Wirken habe unter dem Motto „Gastgebende Gemeinde“, dem Leitbild der Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim, gestanden – mit dem Ziel, Menschen in die Räume der Gemeinde einzuladen, dabei unterschiedliche Milieus miteinander zu vernetzen und bei der Feier von Gottesdiensten, Festen und verschiedenen Veranstaltungen zusammenzubringen“, würdigt Diakoniekirchmeister und Presbyter Uwe Gerwin das Engagement von Ulrike Schreiner-Menzemer und Bernhard Menzemer. „Ihr Handeln war immer von der Hoffnung getragen, dass dadurch die Botschaft von Gottes einladendem und stärkendem Handeln erfahrbar wird und ein Funke überspringt.“ Auch die Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements und ein partizipatives Zusammenwirken mit allen Hauptamtlichen seien beiden besonders wichtig gewesen.

„Bei Bernhard Menzemer denke ich gern an seine kraftvollen Predigten mit stets aktuellem Bezug zurück, die die Gottesdienstbesucher zum Schmunzeln, Nachdenken und sicher auch manchmal zum Widerspruch brachten“, so Uwe Gerwin weiter. In Erinnerung bleiben werde auch das rote Osterei, dass an jedem Heiligabend in der Matthäuskirche im Weihnachtsbaum hängt: „Dass Weihnachten von Ostern aus zu betrachten ist, hat mich fasziniert und beschäftigt mich immer mal wieder.“ Schwerpunkte der Tätigkeit von Bernhard Menzemer waren die Seniorenarbeit, die Begleitung der Evangelischen Arbeitnehmer-Bewegung in Borbeck (EAB), die Familienfreizeiten und die Entwicklung des Bethesda-Altenheims der Gemeinde.

Ulrike Schreiner-Menzemers Hauptaugenmerk galt den Kindergottesdiensten und Kinderbibeltagen, der religionspädagogischen Arbeit mit den Kindern der Kindertagesstätte Regenbogen, der Aufbau des Evangelischen Kindertagesstättenverbandes Essen-Nord, deren langjährige Vorsitzende sie war, und aktuell auch ihr Engagement als Presbyteriumsvorsitzende der Gemeinde. Alle Beteiligten innerhalb der verfassten Kirche einzubinden, ein offene Ohr für alle zu haben und die Botschaft Christi bei all ihrem Handeln in den Mittelpunkt zu rücken, sei ihre Grundhaltung gewesen, führt Uwe Gerwin weiter aus.

„Ulrike und Bernhard haben die Gemeinde mit Herz, Kopf, Hand und Fuß tief geprägt und deutlich gemacht, dass christliche Verkündigung nicht nur mit dem Wort, sondern mindestens ebenso mit der Tat geschieht. Gottes Segen möge bei Euch bleiben – ein simples ‚Danke‘ für 32 Jahre in unserer Gemeinde sagt letztendlich nicht aus, was Ihr hier für die Menschen bewirkt habt.“

Anstelle von Geschenken bitten Ulrike Schreiner-Menzemer und Bernhard Menzemer um eine Spende zugunsten der Anschaffung eines innovativen Systems zur Betreuung der Bewohner des Altenheims Bethesda; beide haben das Ruhrgebiet lieb gewonnen und werden der Gemeinde auch im Ruhestand verbunden bleiben.

Mit Günther Kern-Kremp, Christoph Ecker und nun auch Ulrike Schreiner-Menzemer und Bernhard Menzemer ist im Laufe eines Jahres das komplette vierköpfige Pfarrteam der Gemeinde in den Ruhestand getreten. Die Nachfolge tritt ein Pfarrtrio an: Pfarrer Kai Pleuser, Pfarrer Michael Banken und Pfarrerin Maren Wissemann beginnen ihren Dienst in der Gemeinde am 1. Februar.

Zur Person: Ulrike Schreiner-Menzemer und Bernhard Menzemer

Ulrike Schreiner-Menzemer wurde am 9. Juni 1957 auf Sumatra in Indonesien geboren, kehrte 1965 mit ihren Eltern nach Deutschland zurück und machte in Wuppertal Abitur. Nach dem Studium der Theologie in Wuppertal, Berlin und Göttingen nahm sie in Mainz am Seminar der Gossner-Mission für Kirchliche Dienste in der Industriegesellschaft teil, absolvierte ein Sondervikariat im Industrie- und Sozialreferat des Kirchenkreises Saarbrücken und ihr Gemeindevikariat in der Kirchengemeinde Oberhausen-Sterkrade. Nach der Zweiten Theologischen Prüfung wurde sie Pastorin im Hilfsdienst in der Kirchengemeinde Duisburg-Hochfeld und im Juni 1987 zur Pfarrerin ordiniert.

Bernhard Menzemer wurde am 22. April 1955 in Bruchsal in Baden geboren, legte in Bretten das Abitur ab und studierte von 1974 bis 1961 Theologie in Bethel und Göttingen. Anschließend arbeitete er zunächst als Gelegenheitsarbeiter auf dem Bau und in der Fabrik. Sein Gemeindevikariat absolvierte Bernhard Menzemer von 1983 bis 1985 in der Kirchengemeinde Freiburg-Landwasser. Nach dem Zweiten Theologischen Examen leistete er sein Pfarrvikariat (vergleichbar mit dem Hilfsdienst der rheinischen Landeskirche) in den Schwarzwald-Kirchengemeinden Furtwangen, Vöhrenbach und Gütenbach sowie, nach der Ordination im Juni 1986, im Kirchenbezirk Kehl.

Ulrike Schreiner-Menzemer und Bernhard Menzemer sind seit 1986 miteinander verheiratet.

 

 

 

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