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Lasst uns beten, gerade jetzt!

Mutmacher-Buch aus Essen

„Lasst uns beten. Gerade jetzt.“ Ein neues Buch von Joan Brueggemeier, Pastorin im Ruhestand und Mitglied des pastoralen Teams des Essener Weigle-Hauses, lädt dazu ein, auf die Existenzängste, die aktuell durch die Corona-Pandemie hervorgerufen werden, mit Gebeten zu antworten. Ihre 156 Gebetsvorschläge verstehen sich als Angebot, die „Freundschaft mit Gott zu vertiefen oder ganz neu zu beginnen“ und im Zwiegespräch mit Gott und Jesus Christus Trost und neue Hoffnung für jeden Tag zu finden. Es ist nach „Suche meine Gegenwart“ (2017) bereits das zweite Buch, das die Seelsorgerin und frühere Pfarrerin der Evangelischen Kirche von Westfalen nach dem Ende ihres aktiven Berufslebens veröffentlicht hat.

Joan Brueggemeier wurde 1953 in Edingburgh geboren und ist in Schottland und England aufgewachsen. Nach dem Abitur kam sie als Au Pair nach Bochum und entschied sich anschließend für ein Studium der Evangelischen Theologie in Bochum, Bielefeld-Bethel und Münster. Nach ihrem Vikariat in Wattenscheid-Höntrop und Rheine war sie von 1981 bis 1997 als Krankenhauspfarrerin in der Evangelischen Kirche von Westfalen, im Marienhospital in Bottrop, tätig. Während dieser Zeit baute sie dort eine ambulante Hospizgruppe auf, die bis heute besteht. Nach einer fast zehnjährigen Lehrtätigkeit im Fach Theologie an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg kehrte sie 2017 mit ihrem Ehemann, dem Historiker Prof. Dr. Franz-Josef Brueggemeier, wieder ins Ruhrgebiet zurück. Als Pastorin „im Un-Ruhestand“ engagiert sie sich seitdem im Weigle-Haus, einem traditionsreichen evangelischen Jugendhaus in der Essener Stadtmitte, wo sie unter anderem Gottesdienste hält und verschiedene Gruppen geistlich begleitet.

Für ihr neues Buch konnte Joan Brueggemeier aus den Erfahrungen schöpfen, die sie während ihrer verschiedenen beruflichen Tätigkeiten in der Krankenhausseelsorge, im Hospizdienst und als Dozentin gesammelt hat. Den Anstoß dafür gab ein Kreis von Frauen, die sie im Weigle-Haus kennengelernt hatte und die sich regelmäßig zum Bibelgespräch treffen, zu Beginn des erstens Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020: Ob sie für die kleine Gruppe gemeinsamer Freundinnen nicht ein tägliches Gebet schreiben könne? „Und so fing es an. Täglich suchte ich ein Bibelwort heraus und schrieb dazu ein kurzes Gebet für den Tag, das ich per Mail an die Gruppe verschickte“, berichtet Joan Brueggemeier im Vorwort.

„Bald machte ich die Erfahrung, dass ich nicht nur die Gebende war, sondern auch selbst etwas empfing. Zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtstunden fielen mir Bibeltexte ein, die das jeweils nächste Gebet anregten. Ich musste nie einen Text im Voraus suchen oder aufschreiben – sie sind alle an dem jeweiligen Tag entstanden“, beschreibt sie ihren Schaffensprozess. „Ich wurde immer neugieriger, welche Anregung mir für den nächsten Tag geschenkt würde. Dabei hat mich der Heilige Geist niemals im Stich gelassen.“

Ihre Gebete sind wie Zwiegespräche mit Gott, sie sind persönlich, drücken eine große Nähe und Vertrautheit aus. Die Erleichterung und Freude, die es bedeutet, das eigene Herz ausschütten und das Schwere, Belastende dieser Tage aussprechen und vor Gott tragen zu können, wird in jedem Satz spürbar: „Beten hilft. Wir brauchen die Gespräche mit Gott, die uns Halt und Trost vermitteln“, hat die Seelsorgerin bei vielen Gelegenheiten erkannt. Joan Brueggemeier versteht ihre 156 Gebete vor allem als Einstieg in den Tag und sie hat sie in der Reihenfolge ihrer Entstehung belassen – so können die Leserinnen und Leser die Texte, wenn sie mögen, als „Gebets-Reise“ und Einladung zu einer Freundschaft mit Gott lesen, die sich Tag für Tag vertieft.

Als die Verfasserin erfuhr, dass ihre Gebete nicht nur von den Mitgliedern der Frauengruppe gelesen, sondern von ihnen mit Ehemännern, Freundinnen und Freunden geteilt wurden, entstand die Idee, sie gesammelt als Buch herauszubringen – ein großes Glück für alle, die in diesen Tagen nach einer ebenso kurzen wie tief berührenden Stärkung suchen.

Bibliografische Angaben

Joan Brueggemeier: Lasst uns beten. Gerade jetzt. Taschenbuch, 287 Seiten, 12,84 EUR, nur bei Kindle und Amazon und im Weigle-Haus, Hohenburgstraße 96. Ein Euro von jedem Exemplar, das über Amazon verkauft wird, geht als Spende an die ambulante Hospizarbeit in Bottrop, der die Autorin auch heute noch sehr verbunden ist.

Foto: privat.

 

 

 

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