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Pfarrer Emler - Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge

Seelsorge



Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge

Die Zuständigkeit der Pfarrstelle für Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge erstreckt sich über die vier Ruhrgebietskirchenkreise Essen, An der Ruhr/Mülheim, Duisburg und Oberhausen.

Gehörlose, schwerhörige und ertaubte Christen leben mit ihrer Hörbehinderung in unseren Kirchengemeinden vor Ort. Ihre Behinderung ist eine Kommunikationsbehinderung, die sie mehr oder weniger von uns Hörenden trennt, so dass viele von ihnen nicht an den Angeboten der Ortskirchengemeinden teilnehmen können und so zu den Angeboten der Gehörlosen- und Schwerhörigengemeinden im Ruhrgebiet kommen. Nicht das Auge, sondern das Ohr ist das gemeinschaftsbildende Organ! Schwer hören, ertaubt oder gehörlos zu sein, kann bedeuten, die Umwelt nicht mehr zu begreifen, sich ihr zu entfremden, kann heißen, sie sehen zu können, aber trotzdem allein zu sein.

Wenn Hörbehinderte sich in Selbsthilfegruppen treffen – und dazu können die Gehörlosen- und Schwerhörigengemeinden durchaus gezählt werden –, dann geht es dort sehr munter zu. Bei Gehörlosen geschieht dies in einer sichtbaren, nicht akustisch wahrnehmbaren Sprache mit den Händen, der Gebärdensprache. Zum Handwerkszeug der Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge zählen deshalb Kenntnisse der psychosozialen Auswirkungen einer Hörbehinderung sowie die fortlaufende Schulung in der Gebärdensprache: Für Gehörlose die Deutsche Gebärdensprache (DGS), für Schwerhörige und Ertaubte die lautsprachbegleitenden Gebärden (LBG).

Schwerpunkte und Angebote

Ein Schwerpunkt der Arbeit ist der Religions- und Konfirmandenunterricht an den Rheinischen Schulen für Hörgeschädigte in Essen (Förderschulen mit dem Schwerpunkt Hören und Kommunikation, Primarstufe und Sekundarstufe I). Da der Schulbezirk von der Stadtgrenze Essen bis zum linken Niederrhein reicht, ist es sinnvoll, die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Religionsunterrichtes auf die Konfirmation vorzubereiten. In Kooperation mit den Lehrerinnen und einer katholischen Gemeindereferentin werden die monatlichen Schulgottesdienste für die Grund- und Hauptschulstufe vorbereitet und im Lutherhaus in Bedingrade, Bandstraße 35, gefeiert.

Die Begleitung, Leitung und Mitarbeit in der Gehörlosengemeinde und im Evangelischen Gehörlosenverein Essen geschieht in Zusammenarbeit mit über 30 ehrenamtlichen gehörlosen Gemeindegliedern. Sie treffen sich zu regelmäßigen Vorstandssitzungen, Mitarbeiterschulungen, dem Gottesdiensthelferkreis, dem Bibelgesprächskreis und dem Besuchsdienst. Ebenso findet jährlich eine Bibelfreizeit statt. Wie in den meisten Ortsgemeinden gibt es Angebote für gehörlose Eltern mit ihren Kindern, einen Jugendtreff im Wichernhaus in Essen-Holsterhausen, einen Treffpunkt für Erwachsene im Verbandspfarrhaus an der Henckelstrasse und Angebote für Senioren im Martineum in Steele.

Gemeindliche Zentren sind das Verbandspfarrhaus in der Henckelstraße in Essen-Holsterhausen und der seit 1990 entstandene „Treffpunkt“ im Evangelischen Seniorenzentrum Martineum in Essen-Steele. Einmal monatlich findet ein Gottesdienst mit anschließender Versammlung in der Reformationskirche in Rüttenscheid, Julienstraße 39, statt.

Die Schwerhörigengemeinde bildet sich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) – Ortsverein Essen. Zum „Seniorentreffpunkt der Schwerhörigen und Ertaubten Essen“ in der Henckelstraße 22 kommen hörbehinderte Senioren, die den Angeboten in den Ortsgemeinden mit ihrem Hörgerät nicht folgen können. Einmal monatlich wird am Freitagabend ein Gottesdienst für Schwerhörige und Ertaubte in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel angeboten (mit Induktionsschleife, Darstellung des Gottesdienstablaufes und lautsprachbegleitenden Gebärden).

Einige Gruppen des Schwerhörigenvereins Essen wie der Freundeskreis (jüngere Schwerhörige), die Paargruppe (eine Partnerin bzw. ein Partner ist schwerhörig oder ertaubt und die Partnerin bzw. der Partner ist hörend) und die CI-Gruppe (Menschen mit einem Chochlea-Implantat, einem künstlichen Innenohr) finden im Treffpunkt in der Henckelstraße statt. Dabei ergeben sich viele Seelsorgegespräche.

Seelsorge und Begleitung gelten aber nicht nur den hörbehinderten Gemeindegliedern, die in vielen verschiedenen Kirchengemeinden wohnen, sondern immer auch den hörenden Angehörigen. Die Auswirkungen für eine Familie, wenn ein Familienmitglied selbst hörbehindert ist, sind sehr einschneidend und verändern das Leben. Darum bedeutet Seelsorge und Begleitung gehörloser und schwerhöriger Gemeindeglieder gleichzeitig auch, immer die hörenden Familienmitglieder mit im Blick zu haben.

 

Kontakt

Kirchenkreis Essen
Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge
Pfarrer Volker Emler
Henckelstraße 22, 45147 Essen
Telefon 0201 / 73 49 82 (Schreib- und Bildtelefon)
Fax 0201 / 70 12 42
Mail Pfarrer.Emler@t-online.de

 

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