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Zusammen:Halt
Veranstaltungsreihe zur Ökumenischen FriedensDekade
Mit einer Veranstaltungsreihe beteiligt sich die Evangelische Kirche in Essen an der Ökumenischen FriedensDekade, die in diesem Jahr vom 6. bis 16. November stattfindet und unter dem Motto „Zusammen:Halt“ steht. Außer der Ausstellung „Frieden geht anders. Aber wie?“ in der Marktkirche planen der Kirchenkreis und mehrere Gemeinden Podiumsgespräche und Vorträge, Fortbildungen für Lehrkräfte, Lesungen und Friedensgebete. Themen sind der aktuelle Krieg in der Ukraine und kriegerische Auseinandersetzungen weltweit – aber auch die Gewalt vor der eigenen Haustür.
MARKTKIRCHE: AUSSTELLUNG ÜBER GEWALTFREIE KONFLIKTLÖSUNGEN
Vom 6. bis 22. November ist in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, die Ausstellung „Frieden geht anders. Aber wie?“ zu sehen, die das Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland in Zusammenarbeit mit dem früheren Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) entwickelt hat. Die Präsentation zeigt anhand von elf konkreten Konflikten, wie kriegerische Auseinandersetzungen durch gewaltfreie Methoden verhindert oder beendet werden konnten. „Diese Strategien kamen in unterschiedlichen Weltregionen zum Einsatz, können grundsätzlich aber auch auf andere Gegenden übertragen werden“, erklären die Veranstalter. „Ob sie ergriffen werden, hängt nicht zuletzt an den handelnden Personen – also auch an uns selbst.“
Die Ausstellung richtet sich an Besucherinnen und Besucher ab einem Alter von etwa 15 Jahren. Außer 31 Rollups kommen vier Mediastationen und einige Anschauungsobjekte zum Einsatz; vertiefende Informationen werden auf einer Internetseite angeboten. Besichtigungen sind montags bis samstags von 12 bis 18 Uhr sowie vor und nach Veranstaltungen möglich; der Eintritt ist frei.
MARKTKIRCHE: PODIUMSDISKUSSION
Möglichkeiten und Wege zu einem friedlicheren Miteinander in der Essener Innenstadt sind Thema einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung, zu der die Evangelische Kirche in Essen am Sonntag, 6. November, um 15 Uhr in die Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, einlädt. Auf dem Podium werden Ali Can, Sozialaktivist, Autor und Leiter des VielRespektZentrums, Hauptkommissar Manfred Kuhlmann von der Polizeiinspektion Essen-Mitte, Janita Juvonen, ehemalige Obdachlose und Sozialaktivistin, sowie Professorin Christa Reicher, Stadtentwicklerin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, Platz nehmen.
Superintendentin Marion Greve begrüßt die Gäste; die Moderation übernimmt Till Schwachenwalde, Hörfunkjournalist und Social Media-Referent der Pressestelle des Kirchenkreises Essen. Die Podiumsdiskussion ist gleichzeitig der Auftakt zur Veranstaltungsreihe.
BERGERHAUSEN: DIALOG-ABEND MIT GERD BAUZ
„Wie kommen wir aus dem Krieg? Zum Frieden!“ lautet der Titel einer Dialog-Veranstaltung mit dem Friedensaktivisten Gerd Bauz aus Frankfurt a.M., zu dem die Evangelische Kirchengemeinde Bergerhausen und der Kirchenkreis Essen am Dienstag, 8. November, um 19.30 Uhr in das Forum für inklusive Kultur auf der Billebrinkhöhe 72 einladen. „Getragen von der Hoffnung, dass sich im 21. Jahrhundert Sicherheit nicht nur neu denken, sondern neu – zivil – gestalten lässt, sind wir nun mit dem Gegenteil beschäftigt“, heißt es dazu. „Wie kommen wir aus dem Krieg? Wie verhindern wir, in eine Ära künftiger, permanenter Konfrontationen zu geraten, die weitere Kriege hervorbringt?“
Gerd Bauz ist freiberuflicher Mediator, Organisationsberater und Coach. Als Mitglied im Vorstand der Martin-Niemöller-Stiftung setzt er sich für die Themen Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein. Der Eintritt ist frei; eine Spende wird erbeten.
BERGERHAUSEN: 100 JAHRE RUHRKAMPF
Was sagen uns die vergessenen zivilen Heldinnen und Helden? Fast 100 Jahre nach der Besetzung des Reviers durch französische und belgische Truppen und dem darauffolgenden „Ruhrkampf“ lädt der Friedenskreis Billebrinkhöhe der Evangelischen Kirchengemeinde Bergerhausen am Donnerstag, 10. November, um 19 Uhr im Rahmen der FriedensDekade 2022 zu einem Abend mit der Friedensforscherin, Friedensaktivistin und Bürgermeisterin Dr. Barbara Müller in das Forum für inklusive Kultur auf der Billebrinkhöhe 72 ein. Der Eintritt ist frei, eine Spende ist willkommen.
Durch die Besetzung des Ruhrgebiets am 11. Januar 1923 wollten französische und belgische Truppen als Kriegsreparationen die Lieferung von mehr Kohle erzwingen. Der „passive Widerstand“ gegen sie war für alle Beteiligten äußerst aufwühlend. Seine anfänglichen Erfolge zeigten über Monate hin, wie mächtig ziviler Widerstand gegen eine bewaffnete Soldatenmacht sein kann.
In ihrem Vortrag wird die Historikerin Dr. Barbara Müller (Internet: dr-barbara-mueller.com) u.a. folgende Fragen beantworten: Wie kam es zu dieser Konfrontation? Wie konnte der Widerstand eine solche Kraft entwickeln? Wo lagen seine Schwachstellen? Wie sind die Leistungen der Menschen im Ruhrgebiet angemessen zu würdigen? Welche Lehren können wir aus dieser Geschichte für uns heute ziehen?
„Der Kampf war zermürbend und musste am 26. September 1923 abgebrochen werden; es folgten Verhandlungen. Später machten die Nationalsozialisten daraus einen Märtyrer-Mythos, der bis heute die Erinnerung dominiert“, lautet die Kritik von Barbara Müller. „Die Leistungen der wahren Heldinnen und Helden dieser Auseinandersetzung, der Menschen im Ruhrgebiet, aber gerieten aus dem Blick. Sie setzten ihr Wissen über ‚ihr Revier‘ ein, hatten den Willen, sich zu nichts zwingen zu lassen sowie die Bereitschaft, dafür mit verhassten innenpolitischen Gegnern zusammenzuarbeiten und schwere Repressalien der Besatzung zu ertragen. Eine angemessene Würdigung erscheint überfällig.“
KETTWIG: KRIEG UND FRIEDEN – LITERATUR TRIFFT MUSIK
„Krieg und Frieden – Wann wird man je verstehen?“ lautet der Titel eines Abends mit Literatur und Musik, zu dem die Evangelische Kirchengemeinde Kettwig am Sonntag, 13. November, um 19.30 Uhr in die Kirche am Markt, Hauptstraße 83, einlädt. Im Mittelpunkt des literarischen Teils steht das Buch „Ich glaube nicht, dass Ihr diese Zeilen erhalten werdet“ von Klaus Heimann: In seinem berührenden Werk schildert der Essener Autor das Schicksal seines Vaters, der als Siebzehnjähriger gegen seinen Willen als Soldat der Wehrmacht für das nationalsozialistische Deutschland kämpfen musste und die Grausamkeit des Zweiten Weltkriegs erlebte. Für die Musik sorgen Yvonne Bauer (Gesang) und Heiner Bauer (Gesang und Gitarre) mit Liedern, die die Sinnlosigkeit des Krieges anprangern.
BERGERHAUSEN: THEOLOGISCHES STREITGESPRÄCH
„‘Selig sind, die Frieden schaffen‘ – Was sagt uns die Bergpredigt angesichts des Russland-Ukraine-Krieges?“ ist ein theologisch-ethisches Streitgespräch mit Präses em. Nikolaus Schneider und dem Essener Friedensforscher Martin Arnold überschrieben, das die Evangelische Kirchengemeinde Bergerhausen und der Kirchenkreis Essen am Mittwoch, 16. November, um 19 Uhr im Forum für inklusive Kultur auf der Billebrinkhöhe 72 veranstalten.
Nikolaus Schneider war von 2003 bis 2013 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland; von 2010 bis 2014 repräsentierte er als Ratsvorsitzender die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in der Öffentlichkeit. – Dr. Martin Arnold, von 1977 bis 2010 Pfarrer in Essen, hat die gewaltfreie Streitkunst Mahatma Gandhis, die weltweit auch heute oft erfolgreich angewandt wird, zum Thema seiner Forschungstätigkeit gemacht. – Der Eintritt ist frei; eine Spende wird erbeten. Dieser Diskussionsabend wird live gestreamt und aufgezeichnet; Informationen dazu werden rechtzeitig auf der Homepage gemeinde-bergerhausen.de veröffentlicht.
FORTBILDUNGEN FÜR LEHRKRÄFTE
Im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade 2022 finden in Essen zwei Fortbildungen für Lehrkräfte statt. Referent der Fortbildung für Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen am Dienstag, 8. November, von 15 bis 17 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche, III. Hagen 39, ist Gerd Bauz, freiberuflicher Mediator, Organisationsberater und Coach aus Frankfurt a.M. Als Mitglied im Vorstand der Martin-Niemöller-Stiftung setzt er sich für die Themen Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein.
Um „Krieg und Frieden im Religionsunterricht“ geht es in der zweiten Fortbildung, die die Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen am Dienstag, 15. November, von 16 bis 18 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Poschekanzel, veranstaltet. Anmeldungen nimmt Alexander Maurer, Schulreferent für Mülheim, Essen und Oberhausen, unter Telefon 0201 2205-240 entgegen.
FRIEDENSGEBETE
Während der Ökumenischen FriedensDekade 2022 finden im Kirchenkreis Essen mehrere Friedensgebete statt.
* „Zusammen:Halt“ lautet das Motto für zwei Friedensgebete am Donnerstag, 10. November und 17. November, jeweils um 12 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel. Die liturgische Leitung haben Pfarrer Markus Söffge (Rellinghausen) und Pfarrer Klaus Künhaupt (Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen).
* In Frintrop laden die Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede und die Katholische Kirchengemeinde St. Josef am Freitag, 11. November, um 19 Uhr zu einem gemeinsamen Friedensgebet in die Kirche St. Josef, Himmelpforten, ein.
* In Kettwig wird immer am ersten Freitag im Monat um 18.30 Uhr in der Kirche am Markt, Hauptstraße 83, für den Frieden gebetet – die nächsten Termine sind am 4. November und 2. Dezember.
* In Werden findet das nächste Ökumenische Friedensgebet am Freitag, 18. November, um 17 Uhr in der Kirche St. Lucius, Luziusstraße 6, statt. Lieder und Texte stehen unter dem Motto „Herr, gib uns deinen Frieden“.
* In der Kirchengemeinde Altenessen-Karnap lädt Pfarrer Pieter Roggeband gemeinsam mit seinem Vorbereitungsteam im Rahmen der FriedensDekade am Donnerstag, 10. November, um 19 Uhr zu einem Friedensgebet in das Paul-Humburg-Gemeindehaus an der Hövelstraße 71 ein. Den Gottesdienst am Volkstrauertag, 13. November, um 11 Uhr in der Alten Kirche, Altenessener Straße 423, hat die Gemeinde unter das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen?" gestellt. Dieser Gottesdienst wird live auf YouTube gestreamt; Infos dazu stehen auf der Homepage kirche-im-essener-norden.de.
STICHWORT: ÖKUMENISCHE FRIEDENSDEKADE
Seit über vierzig Jahren engagiert sich die Ökumenische FriedensDekade für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Auch im Jahr 2022 will die FriedensDekade einen Beitrag zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses leisten und zur friedenspolitischen Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft leisten. Das diesjährige Motto lautet „Zusammen:Halt“. Internet: friedensdekade.de.
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