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Momente der Ewigkeit

5. Zyklus der Kantatenreihe startete am 19. März in Werden

Die Geschichte der Metropole Ruhr ist eng mit Traditionen christlichen Handelns und Denkens verbunden – beides hat die heute kulturell sehr vielschichtige Region nachhaltig geprägt. Im Jahr der Kulturhauptstadt RUHR.2010 erlebte die Kantatenreihe „Momente der Ewigkeit“ in verschiedenen Essener Kirchen eine vielbeachtete Premiere. 2023 wird sie zum fünften Mal durchgeführt; Start war am 19. März in der Evangelischen Kirche Werden.

ZWÖLF KANTATEN IN ZWÖLF KIRCHEN

Die zwölf Konzerte finden an zwölf Sonntagen in zwölf verschiedenen Kirchen statt. Zur Aufführung kommen Kantaten, Motetten und geistliche Konzert von Johann Sebastian Bach und anderen barocken Komponisten. In der Form sind die Konzerte den „Geistlichen Abendmusiken“ nachempfunden und in einen liturgischen Rahmen eingebettet; eine kurze Predigt erschließt aktuelle, historische und kunstgeschichtliche Aspekte der dargebotenen musikalischen Werke.

„Es gibt eine große Zahl musikalischer Schätze, die es im kirchenmusikalischen Alltagsbetrieb nur ganz selten bis zu einer Aufführung bringen. Um diesem Umstand abzuhelfen, haben wir im Rahmen des kirchlichen Programms zur Kulturhauptstadt RUHR.2010 die Kantatenreihe ‚Momente der Ewigkeit‘ ins Leben gerufen“, erinnert sich Thomas Rudolph, Kreiskantor des Kirchenkreises Essen und Organisator dieser Reihe, an die Anfänge vor 13 Jahren. „Ging es anfänglich ausschließlich um Johann Sebastian Bach, ist das Spektrum in der Folge um andere Komponisten erweitert worden.“ Geblieben sei das Konzept: „Die dargebotenen Werke und ihre geistliche Auslegung verschmelzen zu einer neuen Einheit.“

MENSCHEN HABEN WIEDER LUST AUF KULTUR

Eine spannende Frage aber bleibt: Werden die Freundinnen und Freunde klassischer Kirchenmusik das Angebot nach der über dreijährigen Corona-Unterbrechung wieder so annehmen wir bei den vorherigen vier Zyklen? „In den vergangenen Jahren haben wir mit dieser wunderbaren Musik viele Menschen erreicht; manche Zuhörerinnen und Zuhörern sind uns regelmäßig von Kirche zu Kirche, von Aufführung zu Aufführung durch die Stadtteile gefolgt“, berichtet Thomas Rudolph. „Das ist uns Verpflichtung, auch in diesem Jahr in hoher Qualität und mit großem Engagement ‚Momente der Ewigkeit‘ in die Herzen der Zuhörer zu musizieren.“

Die ersten Reaktionen auf die Nachricht von der Neuauflage seien ermutigend: „Die Menschen haben wieder Lust auf Kultur.“ Nicht zuletzt sei die Reihe „ein schönes Angebot, über den Tellerrand der eigenen Gemeinde hinwegzuschauen und andere Kirchen und Chöre kennenzulernen“.

EIN FENSTER IN DIE EWIGKEIT

Kirchenmusikdirektorin Stefanie Westerteicher, die mit ihrer Kantorei in der Auferstehungskirche den zweiten Termin am 2. April bestreitet, kann ihm da nur beipflichten: Die Bach´sche Musik sei ein „ganzes Universum, unerreicht an Tiefe, Durchdringung und Empfindung. Für mich ist sie nicht nur ein Vermächtnis für die Ewigkeit, sondern auch ein Fenster in die Ewigkeit.“

Selbst junge, unerfahrene Hörerinnen und Hörer und Mitwirkende könnten sich dieser Wirkung nicht entziehen: „So ist diese Reihe aus meiner Sicht auch ein wichtiges Zeichen, das wir als Evangelischen Kirche gegen allgegenwärtige verflachende Trends setzen."

MUSIKALISCHER KNÜLLER ZUM AUFTAKT

Erst einmal stand am 19. März in der Evangelischen Kirche Werden der Auftakt für den fünften Zyklus auf dem Programm – und der war fulminant: Kreiskantor Thomas Rudolph bezeichnet die Motette „Jesu, meine Freude“ von Johann Sebastian Bach, die an diesem Abend zur Aufführung kam, als „musikalischen Knüller“. Unter der Leitung der Werdener Kantorin Sabine Juchem sang das Vokalensemble Vollklang; Thomas Rudolph war als Organist dabei und für die Predigt hatte die Kirchengemeinde den ehemaligen Werdener Pfarrer und früheren Essener Superintendenten Irmenfried Mundt gewinnen können.

Dank einer respektablen Förderung durch die Adolphi-Stiftung, Essen, ist der Eintritt überall frei; die restlichen Kosten trägt der Kirchenkreis. Um eine Kollekte für die kirchenmusikalische Arbeit wird gebeten. Im Internet stehen sämtliche Termine auf der Homepage momente-der-ewigkeit.de.

ALLE ZWÖLF AUFFÜHRUNGEN IM ÜBERBLICK

-- 19. März, 18 Uhr, Evangelische Kirche Werden, Heckstraße 54/56; Johann Sebastian Bach: „Jesu, meine Freude“ (BWV 227); Vokalensemble Vollklang, Thomas Rudolph (Orgel), Sabine Juchem (Leitung).

-- 2. April, 19 Uhr, Auferstehungskirche, Manteuffelstraße 26/Ecke Steubenstraße (Huttrop); Johann Sebastian Bach: „Brich dem Hungrigen dein Brot“ (BWV 39), Max Reger: Choralkantate „Meinen Jesum lass ich nicht“; Solisten, Orchester, Kantorei der Auferstehungskirche, KMD Stefanie Westerteicher (Leitung).

-- 16. April, 17 Uhr, Stephanuskirche, Langenberger Straße 423 (Überruhr); Johann Sebastian Bach: „Bleib bei uns, Herr“ (BWV 6), Messe G-Dur (BWV 236); Caterva musica, Essener Kammerchor, Bernhard Schüth (Leitung).

-- 7. Mai, 18 Uhr, Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel (Stadtmitte); Georg Philipp Telemann: „Singet dem Herrn ein neues Lied“; Vokalensemble Vollklang, Barockensemble, Thomas Rudolph (Leitung).

-- 4. Juni, 18 Uhr, Johanneskirche, Weserstraße 30 (Bergerhausen); Johann Sebastian Bach: „Allein zu dir, Herr Jesu Christ“ (BWV 33); Solisten, Orchester, Chor der Johanneskirche, Imke Nörtemann (Leitung).

-- 10. September, 17 Uhr, Christuskirche, Dixbäume 87 A (Kupferdreh); Philipp Heinrich Erlebach: „Lobe den Herrn, meine Seele“; Chor der Christuskirche, Vladigerov-Quartett, Annette Wagner (Leitung).

-- 10. September, 19 Uhr, Kreuzeskirche, Kreuzeskirchstraße 16/Weberplatz (Nordviertel); Johann Sebastian Bach: „Jesu, meine Freude“ (BWV 227); Solisten, Essener Kantorei, Essener Barockorchester, Andy von Oppenkowski (Leitung).

-- 22. Oktober, 18 Uhr, Christuskirche, Röntgenstraße 14 (Altendorf); Johann Sebastian Bach: „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“ (BWV 84); Solisten, Orchester, Chor der Christuskirche, Ulrike Jerosch (Leitung).

-- 29. Oktober, 18 Uhr, Alte Kirche, Leither Straße 33 (Kray); Johann Sebastian Bach: „Herr, wie du willst, so schick´s mit mir“ (BWV 73); Solisten, Barockensemble, Kantorei der Gemeinde, Anne Roth (Leitung).

-- 25. November, 18 Uhr, Friedenskirche, Kaiser-Wilhelm-Straße 39 (Steele); Johann Sebastian Bach: „Ich hatte viel Bekümmernis“ (BWV 21); Solisten, Barockorchester, Madrigalchor Königssteele, Thomas Rudolph (Leitung).

-- 3. Dezember, 18 Uhr, Evangelische Kirche am Markt, Hauptstraße 83 (Kettwig); Georg Philipp Telemann: „Machet die Tore weit“ (TWV 1:1074); Solisten, Orchester, Kantorei der Gemeinde, Hyunji Kim (Leitung).

-– 17. Dezember, 18 Uhr, Evangelische Kirche Rellinghausen, Oberstraße 65; Johann Sebastian Bach: „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (BWV 140), Kantorei und Orchester der Gemeinde, Yohan Chung (Leitung).

Unser Titelbild entstand bei der Präsentation der Kantatenreihe, fünfter Zyklus, in der Marktkirche und zeigt in der hinteren Reihe v.li.: Hyunji Kim (Kirchenmusikerin der Kirchengemeinde Kettwig), Ulrike Jerosch (Kirchenmusikerin der Lutherkirchengemeinde Altendorf), Marion Greve (Superintendentin des Kirchenkreises Essen), Anne Roth (Kirchenmusikerin der Kirchengemeinde Kray), KMD Stephanie Westerteicher (Kirchenmusikerin der Kirchengemeinde Altstadt, Auferstehungskirche), Andy von Oppenkowski (Kirchenmusiker der Kirchengemeinde Altstadt, Kreuzeskirche). Rechts neben dem Flügel, v.li.: Volker Behr (Vorsitzender des Kuratoriums der Adolphi Stiftung, Essen) und Dierk Gersie (Geschäftsführer der Adolphi Stiftung). Vorn, am Flügel, sitzt Thomas Rudolph (Kreiskantor des Kirchenkreises Essen und Kirchenmusiker der Kirchengemeinde Königssteele). – Foto: Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth.

 

 

 

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