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Trauerzug der Arten

Demonstration führte einmal rund um den Niederfeldsee

Die Trauer über verlorene Tierarten ist keine Privatsache! Unter diesem Motto stand ein "Trauerzug der Arten", der am 14. Mai einmal rund um den Niederfeldsee führte. Die ungewöhnliche Demonstration, zu der die Evangelische Lutherkirchengemeinde Altendorf und die lokale Micha-Gruppe aufgerufen hatten, machte in eindringlicher Weise auf vom Aussterben bedrohte Tierarten aufmerksam - und ließ auch die Passantinnen und Passanten nicht kalt.

Täglich sterben weltweit bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Grund dafür sind Abholzung, Flächenversiegelung, Monokulturen, Einsatz von Pestiziden und nicht zuletzt der menschengemachte Klimawandel. Ein Artensterben dieser Größenordnung gab es zuletzt vor rund 60 Millionen Jahren aufgrund eines Meteoriteneinschlages.

Am Sonntag zogen rund vierzig Menschen, viele davon in Trauerkleidung, rund um den Niederfeldsee in Altendorf, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und zu trauern. "Im Trauerzug wurden Bilder und Namen von Arten gezeigt, die akut vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben sind", erklärten Sabine Aldenhoven und Pfarrerin Michaela Langenheim, die zum Organisationskreis gehörten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weisen seit Langem auf dieses Problem hin: Sie warnen davor, dass es einen sogenannten "Kipppunkt" gibt, ab dem nicht mehr zu steuernde Prozesse beginnen, in deren Verlauf auch die Menschheit akut vom Aussterben bedroht sein wird. Deshalb geht uns das Thema Artensterben alle an!

"Wir wollten unsere Trauer mit anderen teilen und gleichzeitig öffentlich auf dieses Thema aufmerksam machen", erklärten Sabine Aldenhoven und Michaela Langenheim die Aktion. "Wir hoffen, dass sich dadurch noch mehr Menschen an der Diskussion über dieses Problem beteiligen und gemeinsam mit uns über Lösungen nachdenken." Die Passantinnen und Passanten en am Niederfeldsee beobachteten den Trauerzug interessiert, viele teilten die Betroffenheit.

Fotos: Micha-Gruppe/privat.

 

 

 

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