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Oberbürgermeister Thomas Kufen würdigt Gedenktradition

Essener Stadtoberhaupt sprach beim Gottesdienst in der Marktkirche

Im vergangenen Jahr sind 398 Essener Bürgerinnen und Bürger „von Amts wegen“ ohne Trauerfeier auf einem anonymen Gräberfeld bestattet worden, weil es niemanden gab, der für eine würdige Verabschiedung sorgen konnte. In den monatlichen Ökumenischen Gottesdiensten für die „Unbedachten dieser Stadt“ wird für jede Verstorbene und jeden Verstorbenen eine Kerze entzündet, ihre Namen und ihr Alter werden verlesen und in ein ‚Buch des Lebens‘ eingetragen – denn „Gott vergisst keinen Menschen“. Am Dienstag (09.07.) hat Oberbürgermeister Thomas Kufen diese Gedenktradition in der Marktkirche in einem Grußwort gewürdigt.

THOMAS KUFEN: SCHMERZHAFTE VORSTELLUNG

„Wie für alle Menschen, ist es auch für mich eine schmerzhafte Vorstellung, irgendwann aus der Welt zu gehen, ohne dass jemand an mich denkt, um mich trauert. Deshalb ist es wichtig, dass wir hier trauern, stellvertretend für Angehörige, Freundinnen und Freunde, die die Verstorbenen gekannt haben“, sagte das Essener Stadtoberhaupt. „Von der Einsamkeit sind heute nicht nur ältere, sondern auch junge Menschen betroffen. Bund, Länder und Kommunen widmen sich zunehmend diesem Problem. Ausrichten können wir aber nur etwas, wenn alle gemeinsam mithelfen – die Stadt und die Kirchen, die Vereine und die Nachbarschaft.“

Ein Mensch sei erst vergessen, wenn sich niemand mehr an ihn erinnere, erklärte Thomas Kufen weiter. „Von daher danke ich der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen, den Mitarbeitenden in der Stadtverwaltung und auch Ihnen, die an diesen Gottesdiensten teilnehmen, dass Sie diese Form des Gedenkens in unserer Stadt ermöglichen, und unterstütze es mit vollem Herzen. Nicht zuletzt ist unseren Tageszeitungen, der WAZ Essen und der NRZ Essen, zu danken – dafür, dass sie immer am Samstag vor dem jeweiligen Gottesdienst eine kostenlose Sammeltraueranzeige mit den Namen der Unbedachten veröffentlichen.“

Auch Assessorin Monika Kindsgrab, stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Essen, Propst Jürgen Schmidt, Stadtdechant der Katholischen Kirche in Essen, und Pfarrer i.R. Fritz Pahlke, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen, nahmen am Gottesdienst teil. Die liturgische Leitung hatten Pastor Bernd Lücking und Pfarrer Martin Keßler.

NÄCHSTER GEDENKGOTTESDIENST

Der nächste Ökumenische Gedenkgottesdienst für die „Unbedachten dieser Stadt“ findet am 13. August um 17 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, statt.

Unser Titelbild zeigt v.li.n.re. Pastor Bernhard Lücking, Assessorin Monika Kindsgrab, Pfarrer i.R. Fritz Pahlke, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdechant Jürgen Schmidt und Pfarrer Martin Keßler.

 

 

 

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