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Evangelische Jugend Essen plant Schmiede-Aktionen in den Ferien

Sieben Workshops im historischen Halbachhammer

In den Sommerferien wird die Evangelische Jugend Essen im historischen Halbachhammer sieben Schmiede-Aktionen für Jugendgruppen aus verschiedenen Stadtteilen anbieten; den Auftakt machen acht junge Menschen aus dem Steeler Kinder- und Jugendfreizeithaus Buschhütte am Mittwoch, 1. Juli. Besonders froh sind die Organisatoren darüber, dass das Essener Ruhr Museum kurzfristig als Kooperationspartner gewonnen werden konnte und die Veranstaltungen unterstützt.

„Wir haben dieses Ferienangebot entwickelt, weil viele junge Menschen aufgrund der Corona-Beschränkungen in diesem Jahr an keiner Ferienfreizeit teilnehmen können“, erläutert Klaus Krapf den Hintergrund des Schmiede-Projekts. Der langjährige Jugendreferent ist zwar vor einigen Monaten in den Ruhestand getreten, kann sich aber natürlich immer noch sehr gut in die aktuelle und nicht leichte Situation von Heranwachsenden hineinversetzen. Weil er selbst das Handwerk des Schmiedens schon vor vielen Jahren kennen- und schätzen gelernt hat, kam er auf die Idee für diese Ferienaktion und begleitet sie nun gemeinsam mit Kai Freudenreich, seinem früheren Kollegen bei der Evangelischen Jugend Essen, und zwei weiteren Helfern. „Besonders glücklich sind wir darüber, dass das Ruhr Museum unser Schmiede-Projekt als Kooperationspartner unterstützt und die Durchführung dieser Jugendhilfe-Veranstaltung durch ein freundliches Entgegenkommen bei der Finanzierung ermöglicht“, freuen sich die beiden Organisatoren.

An jedem der sieben Treffen (1. und 7. Juli vormittags und nachmittags, außerdem 24. Juli, 28. Juli und 4. August jeweils eine Gruppe) können bis zu acht junge Menschen im Alter von zehn bis sechzehn Jahren teilnehmen. Die Kinder und Jugendlichen lernen zunächst unter professioneller Anleitung viel über die Entstehung des Schmiedens und die historische Bedeutung dieser Technik, bevor sie sie selbst an Esse und Ambos ausprobieren.

Es handelt sich um geschlossene Veranstaltungen; das Eingangstor des Halbachhammers bleibt während der Aktionen zu. Wie bei allen anderen Angeboten der Evangelischen Jugend Essen und der ihr angehörenden Einrichtungen gilt zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus auch hier ein detailliertes Hygienekonzept, dessen Kenntnis vorab von den Erziehungsberechtigten bestätigt werden muss. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über die sieben beteiligten Kinder- und Jugendfreizeithäuser; Informationen dazu sind bei der Evangelischen Jugend Essen, Kai Freudenreich, Telefon 0201 2205-230 erhältlich.

Stichwort: Halbachhammer

Der Halbachhammer im Essener Stadtteil Fulerum ist das Überbleibsel der mittelalterlichen Fickynhütte aus Weidenau an der Sieg. Erstmals 1417 urkundlich erwähnt, produzierte sie in ihrer Blütezeit um 1820 jährlich 240 Tonnen Stabeisen, ein Halbfertigprodukt, das über große Entfernungen transportiert und später weiterverarbeitet werden konnte. Die Anlage war eine typische Hammerhütte, in der alle Arbeitsschritte wie Frischen, Schmieden und Hämmern unter einem Dach stattfanden. Um 1900 wurde sie aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt.

1915 ließ Gustav Krupp von Bohlen und Halbach die Hütte ins Nachtigallental in Sichtweite der Margarethenhöhe umsetzen und schenkte sie der Stadt. Heute ist der Halbachhammer ein technisches und wirtschaftsgeschichtliches Denkmal, eine Außenstelle des Ruhr Museums und Teil der Route der Industriekultur.

 

 

 

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